Montag, 11. Juni 2012

Prüfungsdaten und -zeiten

18. Juni 2012  - Prüfung 1. Teil  
Achtung: Wegen kurzer Pausen jeweils leicht verschobener Beginn
18:00 – 18:30 AL   (Schwerpunktthema: Bereich Nr. 3 - Personenrecht)
18.35 – 19:05 MS  (Schwerpunktthema: Bereich Nr.  3 - Personenrecht)
19.10 – 19:40 BK   (Schwerpunktthema: Bereich Nr. 4 - Bildende Kunst)
19.45 – 20:15 TB   (Schwerpunktthema: Bereich Nr.  3 -  Personenrecht)
20.20 – 20:50 IB    (Schwerpunktthema: Bereich Nr. 1 -  Ökologie / Ökonomie)
20.55 – 21:25 AM  (Schwerpunktthema: Bereich Nr.  1 - Schweiz in Europa)

25. Juni 2012  - Prüfung 2. Teil 
Achtung: Wegen kurzer Pausen jeweils leicht verschobener Beginn 
18:00 – 18:30 JG   (Schwerpunktthema: Bereich Nr. 3 - Altersvorsorge)
18.35 – 19:05 SA   (Schwerpunktthema: Bereich Nr.  3 - Vertragsrecht)
19.10 – 19:40 QT   (Schwerpunktthema: Bereich Nr.  3 -  Vertragsrecht)
19.45 – 20:15 BC   (Schwerpunktthema: Bereich Nr. 5 - Medien)
20.20 – 20:50 SN   (Schwerpunktthema: Bereich Nr. 1 - Gewaltenteilung)

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Abstimmung Ladenöffnungszeit

Die Volksinitiative «Der Kunde ist König» strebt die vollständige Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten im Kanton Zürich an. Vors Volk kommt sie an diesem Sonntag, dem 17. Juni. 

«Es gibt keine Verpflichtung, länger offen zu haben»: Kantonaler FDP-Parteipräsident Beat Walti.
«Es gibt keine Verpflichtung, länger offen zu haben»: Kantonaler FDP-Parteipräsident Beat Walti.
Bild: Keystone

Die Initianten wollen die Öffnungszeiten der Läden stärker an die Bedürfnisse der Kunden anpassen. Läden sollen rund um die Uhr an allen Tagen, also auch am Sonntag, öffnen können, wenn sie dies wollen. «Es gibt jedoch keine Verpflichtung, länger offen zu haben», sagte FDP-Parteipräsident Beat Walti vor den Medien. 

Die FDP-Initiative wird von der SVP sowie von Vertretern der Tourismusbranche, des Gewerbes und der Konsumenten unterstützt. Von der Liberalisierung und Flexibilisierung könnten laut Walti neben Kunden und Ladenbesitzern auch Angestellte profitieren, denn es würden neue, attraktive Teilzeitarbeitsmodelle geschaffen. Ausserdem seien längere Öffnungszeiten auch ein Mittel im Kampf gegen den Einkaufstourismus. Von attraktiven Einkaufsmöglichkeiten profitiere auch der Tourismus. Shopping sei ein Teil des Citytourismus, sagte Jörg Arnold, Präsident der Zürcher Hoteliers. Zürich solle mit internationalen Grossstädten mithalten können. Nicht nur Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Kantonen und dem Ausland will die Initiative beseitigen, sondern auch die Ungleichbehandlung der Ladenbesitzer aufheben. Sonderregelungen gibt es heute zum Beispiel für Geschäfte in Bahnhöfen, in Tankstellenshops und für Familienbetriebe.
 
Solange jedoch die bundesrechtlichen Bestimmungen zum Arbeitnehmerschutz gelten, würde sich für die Konsumenten auch bei der Annahme der Initiative wenig ändern. Denn das Bundesgesetz verlangt, dass Detailhandelsbetriebe, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigen und nicht zu einer bevorzugten Kategorie gehören, an Sonn- und Feiertagen geschlossen bleiben. Aus diesem Grund lehnt die Zürcher Regierung die Volksinitiative ab. Die angestrebte Liberalisierung auf kantonaler Ebene bleibe wirkungslos, bis die Bundesgesetzgebung angepasst sei, heisst es in einer Stellungnahme der Regierung. Die Initianten dagegen argumentieren, mit der Annahme der Initiative könne der Druck auf Bundesbern erhöht werden. Der Kantonsrat sprach sich mit 100 zu 67 Stimmen gegen die Initiative aus. 

Quelle: Agenturen 

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Sonntag, 3. Juni 2012

Frankenkurs umstritten

Der fixe Wechselkurs des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro sorgt wieder für Diskussionen. Ex-UBS-Chef Grübel und SVP-Stratege Blocher finden, die Nationalbank solle den Franken freigeben. Nun brandet Kritik.

Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Nationalbank ihre Strategie aufgeben müsse, den Franken mit einem fixen Wechselkurs von 1.20 Franken an den Euro anzubinden. Dies schreibt der frühere UBS-Chef Oswald Grübel in seiner jüngsten Kolumne in der Zeitung «Der Sonntag». Je länger die Schweiz daran festhalte, desto höher sei der Preis dafür. Sukkurs erhielt Grübel von SVP-Stratege Christoph Blocher: Der Mindestkurs von 1.20 Franken sei «langfristig nicht durchsetzbar». 

Grübels Vorschlag stösst in der Wirtschaft auf breite Ablehnung. Von Economiesuisse über Swissmem bis zu Schweiz Tourismus fordern Spitzenverbände, die Nationalbank solle am fixen Frankenkurs festhalten. «Die Untergrenze von 1.20 Franken zum Euro muss bleiben», sagt etwa Gerold Bührer, Präsident des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse. Bührer weiter: «Die verantwortlichen Akteure sollten Debatten über Wechselkursziele tunlichst unterlassen, damit zieht man die Spekulanten geradezu an.» «Die Aufgabe der Untergrenze wäre völlig falsch», kritisiert Daniel Lampart, Ökonom des Gewerkschaftsbundes.


«Die Nationalbank muss und wird die Untergrenze von 1.20 Franken halten», sagt Hans Hess, Präsident des Industrieverbandes Swissmem: «Wir unterstützen sie darin voll und ganz.» Denn der Franken sei gegenüber dem Euro bereits jetzt bis zu 15 Prozent überbewertet. «Mitten in der Eurokrise öffentlich zu fordern, den Franken gegenüber dem Euro frei floaten zu lassen, ist verantwortungslos», so Hess weiter. Er kritisiert die Debatte grundsätzlich: «Eine solche Diskussion untergräbt die Anstrengungen der Nationalbank, den Euro bei 1.20 zu halten.» «Viele exportorientierte KMU und deren Zulieferer würden einen solchen Schock nicht überleben, grössere Unternehmen müssten massenhaft Arbeitsplätze ins Ausland verlagern», befürchtet Hess.


Den Wechselkurs zum Euro freizugeben, «wäre fatal für den Tourismus», sagt Jürg Schmid, Chef von Schweiz Tourismus: «Wir sind jetzt schon die am stärksten und direktesten von der Euroschwäche betroffene Branche.» Nichts von Grübels Vorschlag hält auch der Berner Wirtschaftsprofessor Aymo Brunetti: «Gibt man den Wechselkurs bei den derzeitigen Turbulenzen des Euroraums frei, bewirkt das sehr rasch eine gewaltige Aufwertung des Frankens.» Bisher habe die Nationalbank mit ihrem festen Wechselkurs verhindert, dass der Franken zur Fluchtwährung des Euroraums wird, sagt Brunetti.


Gebe man den Frankenkurs frei, bestehe die Gefahr, «dass die Aufwertung stark überschiesst, so wie letzten Sommer, als der Euro plötzlich auf einen Franken absackte». Bleibe der Franken in der Folge längere Zeit stark überbewertet, «kann das für einen Teil der Exportindustrie tödlich sein», so Brunetti. Das sieht Economiesuisse-Präsident Gerold Bührer genauso: «Verabschieden wir uns vom festen Wechselkursziel, werden die Europrobleme den Franken sehr rasch in Richtung Parität drücken.»


Paul Oertli, Mitinhaber der Bülacher Maschinenfirma Oertli, kann nur den Kopf schütteln über Vorschläge, dem Wechselkurs zwischen Franken und Euro freien Lauf zu lassen: «Das würde eine derartige Flucht in den Franken auslösen, dass dieser massiv in die Höhe getrieben würde, eine Katastrophe für uns Exporteure.» Er sei «extrem froh», dass die Nationalbank den Euro nicht unter 1.20 Franken fallen lasse, sagt Oertli. Die Firma, die mit 200 Mitarbeitenden Präzisionswerkzeuge produziert und zu zwei Dritteln in Deutschland absetzt, sei auf einen stabilen Franken angewiesen. Oertli brauche Zeit, um mit dem von der Hausbank finanzierten Investitionsprogramm die Produktivität bis Ende 2013 entscheidend zu verbessern.


Die Schweiz sei weit davon entfernt, die Untergrenze zum Euro infrage stellen zu müssen, sagt Pascal Gentinetta, Chef von Economiesuisse. Der Franken sei jetzt schon 10 bis 15 Prozent überbewertet. Gemessen an der Kaufkraft, müsste der Euro bei 1.30 bis 1.35 Franken liegen. Das Problem liege anderswo: «Der Aufwertungsdruck rührt daher, dass so viele aus dem Euro in den Franken flüchten, wird also von Angst im Euroraum genährt», sagt Gentinetta.


Die Durchsetzung von Wechselkurszielen habe viel mit Psychologie, mit Vertrauen in die Akteure zu tun, ist die Einschätzung von Bührer. Er halte darum nichts von Vorschlägen, wie sie etwa der Zürcher Finanzprofessor Martin Janssen macht. Janssen schlug der Nationalbank als Exit-Strategie vor, sie solle den Franken gegenüber dem Euro schrittweise um ein Prozent pro Quartal ansteigen lassen.  Angesichts der Schwere der Eurokrise sei selbst die von der Nationalbank aus geführte Debatte über mögliche Abwehrmassnahmen gegen einen Run auf den Franken unglücklich. «Wenn wir diese Diskussion hochfahren, ist das sehr gefährlich, denn es nährt den Verdacht, dass wir nicht mehr an die Untergrenze von 1.20 glauben», sagt Bührer. Zudem seien Abwehrmassnahmen wie Negativzinsen und Kapitalverkehrskontrollen in einer globalisierten Wirtschaft ohnehin «nicht tauglich».


Er habe gewisse Befürchtungen, dass die Nationalbank die Grenze von 1.20 längerfristig nicht halten könne, sagt der Thurgauer Unternehmer und SVP-Politiker Peter Spuhler: «Als Unternehmer bin ich aber darauf angewiesen, dass sie alles unternimmt, um diese zu halten.» Als flankierende Massnahme schlage er vor, dass die Nationalbank viel weniger in ausländische Staatspapiere investiere und die riesigen Beträge stattdessen in Aktien erstklassiger Unternehmen im Euroraum investiere.
Beispielsweise über einen Staatsfonds, wie dies Singapur, China oder Katar machten. «Damit könnte die Nationalbank die Geldmenge ausweiten», so Spuhler, «und sie würde erst noch von Kursgewinnen und Dividenden profitieren.»  


Quelle: Tages-Anzeiger

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Donnerstag, 31. Mai 2012

Fair-Trade-Produkte beliebter


Die Schweizer sind Spitzenreiter im Kauf von Fair-Trade-Produkten. (Bild: Keystone)Zoom

Die Schweizer sind Spitzenreiter im Kauf von Fair-Trade-Produkten: Durchschnittlich wurden pro Kopf 41 Franken ausgegeben. Zunehmend macht Fair-Trade-Schokolade Bananen den Platz als meistverkauftes Produkt strittig. 

 

Fair-Trade-Produkte werden trotz Euro-Krise weiterhin gut verkauft: Der Umsatz aus dem Verkauf von Fair-Trade-zertifizierten Produkten in der Schweiz konnte 2011 gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf 328,3 Mio. Fr. gesteigert werden. Die Schweizer hätten 2011 pro Kopf 41 Franken für Fair-Trade-Produkte ausgegeben und seien damit weltweit Spitzenreiter, sagte Max-Havelaar-Chefin Nadja Lang am Donnerstag der Nachrichtenagentur sda. Zufrieden gibt sie sich damit noch nicht: «Unser Ziel ist es, dass der Schweizer Konsument pro Jahr 100 Franken für zertifizierte Produkte ausgibt.» 

 

Insgesamt sind über 1600 Fair-Trade-Artikel im Detailhandel und in der Gastronomie erhältlich. Das Angebot an Fair-Trade-Produkten habe sich in fünf Jahren verdoppelt, sagte Lang, die seit Januar an der Spitze von Max Havelaar steht. Meistverkauftes Fair-Trade-Produkt bleiben die Bananen - auch wenn Max Havelaar 2011 bei ihnen einen Verkaufsrückgang verzeichnete. Der Absatz von Fair-Trade-Schokolade hingegen hat sich mehr als verdoppelt. Dies sei hauptsächlich auf eine Sortimentsumstellung des Grossverteilers Coop zurückzuführen, schreibt Max Havelaar.

 

Zulegen konnte Max Havelaar auch im neu aufgebauten Vertriebskanal für die Gastronomie und Take Aways: Dort konnte der Umsatz mit Fair-Trade-Produkten dank dem Ausbau des Sortiments bei den Zulieferern und neuen Partnern in Hotellerie und Restauration um 18 Prozent gesteigert werden. Die Einnahmen der Produzenten in den Entwicklungs- und Schwellenländern aus dem Verkauf von Fair-Trade-Produkten in der Schweiz stiegen von 59,8 Mio. Fr. im Vorjahr auf 70 Mio. Franken. Darin enthalten sind Mehreinnahmen durch die Fair-Trade-Prämie von 5,8 Mio. Franken. Diese wurden den Angaben zufolge unter anderem in die Infrastruktur, in Massnahmen zur Produktions- und Qualitätsverbesserung sowie in Gesundheitsförderung und Bildung investiert.


Quelle: Agenturen

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Dienstag, 29. Mai 2012

Prüfungsdaten und -zeiten

18. Juni 2012 Kursabend 32 - Prüfung 1. Teil  
Achtung: Wegen kurzer Pausen jeweils leicht verschobener Beginn
18:00 – 18:30 AL   (Schwerpunktthema: Bereich Nr. 3 - Personenrecht )
18.35 – 19:05 MS  (Schwerpunktthema: Bereich Nr.  3 -  )
19.10 – 19:40 BK   (Schwerpunktthema: Bereich Nr. 4 - Bildende Kunst)
19.45 – 20:15 TB   (Schwerpunktthema: Bereich Nr.  3 -  Personenrecht   )
20.20 – 20:50 IB    (Schwerpunktthema: Bereich Nr. 1 -  Ökologie / Ökonomie )
20.55 – 21:25 AM  (Schwerpunktthema: Bereich Nr.  1 - Schweiz in Europa   )

25. Juni 2012 Kursabend 33 - Prüfung 2. Teil 
Achtung: Wegen kurzer Pausen jeweils leicht verschobener Beginn 
18:00 – 18:30 JG   (Schwerpunktthema: Bereich Nr. 3 - Altersvorsorge  )
18.35 – 19:05 SA   (Schwerpunktthema: Bereich Nr.  3 - Vertragsrecht )
19.10 – 19:40 QT   (Schwerpunktthema: Bereich Nr.  3 -  Vertragsrecht)
19.45 – 20:15 BC   (Schwerpunktthema: Bereich Nr. 5 - Medien)
20.20 – 20:50 SN   (Schwerpunktthema: Bereich Nr. 1 - Gewaltenteilung)

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Mittwoch, 16. Mai 2012

VA-Besprechung / Probeprüfung

Besprechungen der restlichen VA - 21. Mai:


  • 17.00h   AL «Naturheilkunde»
  • 17.15h   MS «Basale Stimulation»
  • 17.30h   IB «Demenz - Krankheit von morgen»
  • 17.45h   BC «Aspekte der Migration»
  • 18.00h   TB «Leben mit Demenz»


  • Mündliche Probeprüfung 21. Mai (zu üblichen Kurszeiten) zu den Kapiteln (Zeitplan offen - Namen bewusst anonymisiert gemäss Anfangsbuchstaben Vorname/Name):
    1.  (Kapitel) BK «Berufliche Grundbildung»
    2. IB «Geld und Kauf»
    3. TB «Risiko und Sicherheit»
    4. SN «Demokratie und Mitgestaltung»
    5. SA «Kultur und Kunst»
    6. AM «Schweiz in Europa und der Welt»
    7. QT «Markt und Konsum»
    8. MS «Globale Herausforderungen»
    9. BC «Wohnen und Zusammenleben»
    10. AL «Arbeit und Zukunft»
    11. JG «Grundsätzliches zum Recht» 

    Zum Ablauf der mündlichen Prüfung siehe Spezialsite VA / Prüfung 

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    Welt-Zustand «verheerend»

    Der «Living Planet Report 2012» des WWF zeigt einen alarmierenden Verlust der Artenvielfalt und eine verheerende Ausbeutung der Ressourcen auf. Die Biodiversität ging zwischen 1970 und 2008 um 30 Prozent zurück – in den Tropen gar um 60 Prozent. Seit 1966 hat sich der  Verbrauch an Ressourcen verdoppelt.

    Die Menschheit übt enormen Druck auf die Erde aus. Wir verbrauchen heute bereits 50 Prozent mehr Ressourcen als unser Planet auf Dauer zur Verfügung stellen kann. Die Erde benötigt also eineinhalb Jahre um die Güter zu produzieren und das CO2 zu absorbieren, das wir in einem Jahr von ihr fordern und zumuten. Langfristig erträgt das unser Planet nicht. Doch der Mensch verlangt immer mehr von der Erde ab: Bei der aktuellen Entwicklung würden wir bereits im Jahr 2030 rechnerisch zwei Planeten benötigen. Dies zeigt der neue WWF Living Planet Report, der wohl umfassendste Bericht zum Zustand der Erde. Er zeigt auf wissenschaftlicher Basis, wie sich der Ressourcenverbrauch der Menschheit und der Zustand der Natur entwickeln.
     / ©: Living Planet Report 2012 single sided for print

    Wie viele Menschen kann die Erde ertragen? Diese Frage steht im Zentrum des WWF Living Planet Report zur Erdkonferenz Rio +20. Zwei Faktoren sind entscheidend für das Gleichgewicht von Mensch und Natur: Die Bevölkerungszahl und der Footprint oder ökologische Fussabdruck. Die Welt hat heute einen Footprint von über 1,5. Wenn alle so leben würden wie wir hier in der Schweiz, wären gar 2,8 Erden nötig. Die Menschen in den reichen Ländern belasten den Planeten am meisten, doch die Folgen des Verlusts an Biodiversität und den damit verbundenen Auswirkungen auf das Ökosystem spüren die Armen zuerst. Sie sind am direktesten von den Natur und ihren Ressourcen abhängig. Ein Amerikaner braucht so viele Ressourcen wie 13 Afghanen. Besserung ist nicht in Sicht: Die westlichen Länder senken ihren viel zu hohen Verbrauch nicht, während der noch vergleichsweise bescheidene Footprint in den Schwellenländern wächst und wächst.

    Gleichzeitig steigt auch die Bevölkerungszahl. Seit 1950 hat sich die Weltbevölkerung mehr als verdoppelt. Im Jahr 2050 werden laut Prognosen 9,3 Milliarden auf der Erde leben. Verschärft wird das Problem durch den Trend nach noch mehr Konsum in den finanzstarken Schichten auf der ganzen Welt und in den BRICS-Staaten, Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Die Menschen in den reichen Ländern belasten den Planeten am meisten, doch die Folgen des Verlusts an Biodiversität und den damit verbundenen Auswirkungen auf das Ökosystem spüren die Armen zuerst. Sie sind am direktesten von der Natur und ihren Ressourcen abhängig.

    Die Weltbevölkerung wird sich laut Uno-Prognose bis gegen Ende des Jahrhunderts bei rund 10 Milliarden Menschen einpendeln. Bei der Bevölkerungsentwicklung gibt es damit mehr Hoffnung als beim Ressourcenverbrauch pro Kopf: «Auch den Footprint könnten wir stabilisieren oder sogar senken», sagt Felix Gnehm, Entwicklungsexperte beim WWF Schweiz. «Das wird aber nicht von selbst passieren. Nur sparsamere, umwelt- und qualitätsbewusstere Konsumenten können die Welt retten.» Energieversorgung, Mobilität und Ernährung sind dabei entscheidend. Machen wir weiter wie bisher, wird sich der Footprint bis 2050 noch einmal fast verdoppeln. Gnehm: «Der Living Planet Report zeigt, wie eine Welt mit 10 Milliarden Menschen funktionieren kann. Wir müssen künftig mit weniger Rohstoffen mehr Lebensqualität produzieren. Dazu gibt es keine Alternative – wir haben keinen Ersatzplaneten.»

    Quelle: WWF

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    Dienstag, 15. Mai 2012

    Ungleichheit ist ungesund

    Zufall oder nicht: Dieser Text entsteht am 15. Mai,  an dem in Frankreich ein neuer Staatspräsident sein Amt antritt. Ein in westlichen Demokratien zwar wiederholt zu beobachtender Vorgang, dass der Vorgänger abgewählt wird und doch eher ungewöhnlich. Unter anderem wohl dem Faktum geschuldet, dass Nicolas Sarkozy die Interessen der Reichen vertrat, während sein Nachfolger François Hollande verspricht, der wachsenden Ungleichheit entgegen zu wirken. Ein solches Versprechen ist, zumindest in einigen Ländern Europas, also mehrheitsfähig – ob es das auch hierzulande so wäre, muss vorderhand offen bleiben.


    Wie sich Ungleichheit in einer Gesellschaft auswirkt, haben der Ökonom Hans Kissling und der Soziologe Werner Obrecht in der Wochenzeitschrift «Das Magazin» (TA-Beilage 19/2012 - online nicht frei einsehbar) beleuchtet. Ihr Befund ist eindeutig und stützt sich auf Erkenntnisse einer bislang eher unbekannten Wissenschaftsrichtung, der Sozialepidemiologie – will so viel heissen wie Wissenschaft der Wechselwirkungen von Gesundheit und Gesellschaft. Der Befund lautet: Bestehende oder wachsende Ungleichheit von Einkommen und Vermögen in einer Gesellschaft, sei diese als Nation oder Region gefasst, ist ungesund – die Mitglieder dieser Gesellschaft fühlen sich mit anderen Worten weniger gesund als jene in gleicheren Gesellschaften. 


    Empirische Erkenntnisse vielerlei Art stützen diese Aussage. So gibt es etwa bei hoher Ungleichheit, wie sie in den USA zu beobachten ist, wesentlich mehr Fettleibigkeit, eine deutlich höhere Säuglingssterblichkeit, aber auch mehr Strafgefangene. Umgekehrt gelten die Verhältnisse in Japan oder den nordeuropäischen Staaten als vergleichsweise ausgeglichen – und siehe da, diese Länder schneiden in vielerlei gesundheitlichen sowie psychosozialen Aspekten wie den erwähnten oder auch der Mordrate und im schulischen Verhalten (Abbruch der Ausbildung) besser ab.  Als Mass für die Ungleichheit gilt dabei etwa das Verhältnis der Einkommen der reichsten 20 Prozent einer Bevölkerung zu jenem der ärmsten 20 Prozent. Die Zahl erreicht in den USA eine satte Acht, in Japan lediglich die Hälfte – und die Schweiz liegt dazwischen bei ungefähr sechs.


    Was ist zu tun? Die Autoren besagten Magazin-Artikels erwähnen die Einkommensbesteuerung als bewährtes Mittel, Ungleichheiten in einem gewissen Mass einzuebnen. Dabei ginge es in vielen Ländern Europas gar nicht darum, eine grosse Umverteilung zu starten. Es gälte lediglich, Steuerentlastungen für Reiche rückgängig zu machen, die in den vergangenen Jahren weit herum erlassen wurden und die die Ungleichheit spürbar vergrösserten (siehe etwa Sarkozy in Frankreich).


    Der Reflex vieler Interessenvertreter der Ungleichheit, solches Anliegen als «Neid-gesteuert» abzuqualifizieren, zielt dabei ins Leere. Denn mehr Gleichheit würde gemäss den Erkenntnissen der Sozialepidemiologie  weniger Gesundheitskosten nach sich ziehen, damit mittelfristig die Steuerbelastung möglicherweise insgesamt reduzieren, und käme sogar den Reichen zugute. Das Anliegen erhält in der Schweiz politische Brisanz, weil die Jungsozialisten die Initiative 1:12 eingereicht haben und damit via Volksabstimmung die Einkommensungleichheit auf erwähntes Verhältnis begrenzen wollen.


    In einem Interview von TA-Online erläutert der Basler Soziologieprofessor Ueli Mäder die Ursachen steigender Suizid-Raten in ganz Europa - Artikel hier.

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    Montag, 14. Mai 2012

    VA: Besprechung / Präsentation

    Besprechungen:
    • 16.30h   SN «Tamilische Flüchtling in der Schweiz»
    • 16.45h   QT «Integration und Verweigerung»
    • 17.00h   AM «Freiwilligenarbeit»
    • 17.15h   SA «Kinderlähmung»
    • 17.30h   BK «Klimawandel und Erneuerbare Energien»
    • 17.45h   JG   «Baum als Sauerstofflieferant für den Menschen»

    Präsentationen (Änderungen vorbehalten):
    • 18.15h   Kursleitung: Auswertungsschema WOSE, weitere Auswerungsmöglichkeiten, Verteilung Korreferate und Gesamtüberblick
    • 18.30h   IB  «Demenz - Die Krankheit von Morgen»
    • 18.50h   TB «Leben mit Demenz»
    • 19.10h   BC  «Migration - verschiedene Aspekte»
    • 19.30h   Pause
    • 19.50h   AL  «Naturheilkunde»
    • 20.10h   MS  «Basale Stimulation im Alltag»
    • 20.30h   Kursleitung: Zusammenfassung VA  / Ausblick Prüfung - Themen für Probeprüfung (Antworten und offene Fragen) verteilen
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    Montag, 30. April 2012

    CH: Übergrosser Fussabdruck

    Schweizer erfreuen sich  einer  überdurchschnittlich hohen Lebensqualität. Diese hat aber ihren Preis: Sie verbrauchen dreimal mehr Ressourcen, als die Erde bereithält.


























    Die Lebensbedingungen in der Schweiz sind gut und liegen im internationalen Vergleich auf einem hohen Niveau. Allerdings verbraucht das Land zu viele nicht-erneuerbare Ressourcen. Dies geht aus dem Bericht über die Nachhaltige Entwicklung 2012 hervor, den das Bundesamt für Statistik heute veröffentlichte.

    Danach stieg die Lebenserwartung bei guter Gesundheit in den letzten 20 Jahren bei Frauen um 8 und bei Männern um 9 Prozent. Die Suizidrate sinkt. Drei Viertel der Bevölkerung bezeichnen sich als «sehr zufrieden» mit ihrem Leben – ein im internationalen Vergleich hoher Anteil. Die Einkommen sind seit Anfang der 2000er-Jahre stabil auf hohem Niveau. 15 Prozent der Bevölkerung gelten als «armutsgefährdet», dieser Anteil liegt leicht tiefer als in der Europäischen Union.

    Die Ressourcen sind aber nach wie vor ungleich verteilt. Die reichsten 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung verdienen durchschnittlich mehr als viermal so viel wie die ärmsten 20 Prozent. Immerhin nahmen die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen in den letzten Jahren um 23 Prozent ab. Auch die Bildungschancen sind ungleich verteilt: Junge Ausländerinnen und Ausländer machen viermal häufiger keine nachobligatorische Ausbildung (wie Berufslehre oder Gymnasium), als junge Schweizerinnen und Schweizer.
     
    Auch weltweit gesehen sind die Ressourcen ungleich verteilt. Die Schweizer Bevölkerung beispielsweise verbraucht pro Kopf nahezu dreimal mehr Ressourcen und Umweltleistungen als im weltweiten Durchschnitt pro Person verfügbar sind. Die Schweiz setze sich allerdings für eine gleichmässigere Verteilung der Ressourcen unter den Ländern ein, anerkennt der Bericht. Seit 1992 hat sie den Anteil des Bruttoinlandeinkommens, den sie für öffentliche Entwicklungshilfe aufwendet, um rund 15 Prozent erhöht – auf 0,46 Prozent (2011).

    Die Schweiz verbraucht zudem zu stark ihre nicht-erneuerbaren Ressourcen. Die Vorräte können teilweise nicht für künftige Generationen erhalten werden. So ist der totale Materialaufwand der Schweiz seit 1992 um mehr als 20 Prozent angestiegen. Eine der Folgen ist die Abfallzunahme: Die Produktion der Siedlungsabfälle hat sich seit 1992 um über 30 Prozent erhöht.

    Ein Lichtblick: Der totale Materialaufwand im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt ist seit 1992 um über 5 Prozent zurückgegangen. Dies gelang insbesondere dank des Fortschritts bei den industriellen Verfahren und einer Zunahme des Recyclings.
     
    Erhalten kann die Schweiz weitgehend ihr Humankapital, also die Fähigkeiten, Kenntnisse und Eigenschaften eines Individuums, welche sich auf dessen Produktivität auswirken. So haben etwa die Lesekompetenz der 15-Jährigen, die Humanressourcen (die verfügbaren Fachkräfte) für Wissenschaft und Technologie oder auch die Anzahl Patentanmeldungen in den letzten 20 Jahren zugenommen.
    Gestiegen sind auch die Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Schliesslich wird ein hoher Anteil des Bruttoinlandprodukts für Investitionen aufgewendet. Das zeigt, dass die Wirtschaft ihre Effizienz steigern und ihr produktives Vermögen erhalten will.

    Der «Bericht über die Nachhaltige Entwicklung 2012» wurde von den Bundesämtern für Statistik (BFS), für Raumentwicklung (ARE) und für Umwelt (Bafu) sowie von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) ausgearbeitet – dies im Hinblick auf die Folgekonferenz «Rio 20» im kommenden Sommer. Er zeigt auf, in welche Richtung sich die nachhaltige Entwicklung in der Schweiz zwanzig Jahre nach dem Erdgipfel 1992 in Rio bewegt. (ami/sda)

    Quelle: Tages-Anzeiger / SDA

    Zur Homepage Nachhaltigkeitsmedia

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    Montag, 2. April 2012

    Zeitschrift «Beobachter»

    Der Beobachter kann mit Fug und Recht als Ratgeber in allen Lebenslagen bezeichnet werden - vor allem auch in rechtlicher Hinsicht. Für die ausführlichere Vorstellung wird auf die Präsentation am Kursabend verwiesen - zu Übungszwecken mit Hellraum-Projektor und nicht hier via Begleitsite. Am Kursabend gelangt die neueste Ausgabe des Heftes zur Verteilung.

    Die meisten Artikel sind auch online - nachstehend eine kleine Rechtsgeschichte aus dem Netz - nach dem Motto «So ein Käse»:
    Ein Luzerner Käsehändler hatte billigen Schnittkäse als teuren, sortenechten Appenzeller Käse verkauft.

    Der Käsehändler 
klebte Appenzeller-Eti­ketten auf die Laiber und verkaufte sie im In- und Ausland. So er­zielte er einen Mehrerlös von über 130'000 Franken, bis die Zollbehörden schliesslich eine Lieferung zurückhielten.
    Das Luzerner Obergericht verurteilte den Händler 
wegen gewerbsmässigen 
Betrugs und Markenrechtsverletzungen zu einer bedingten Geldstrafe von 330 Tagessätzen zu 180 Franken.
    Der Händler gelangte ans Bundesgericht und forderte einen Freispruch. Er machte geltend, dass es keinen Qualitätsunterschied zwischen den beiden Käsesorten gebe. Es widerspreche zwar der wirtschaftlichen Vernunft, den teureren Appenzeller zu kaufen, wenn beide Sorten dieselbe Qualität aufwiesen. Aber vor allem zahlungs­kräftige Kunden würden vom höheren Preis Exklusivität und bessere Qualität ableiten. Man könne ihn für dieses 
unvernünftige Kaufverhalten nicht verantwortlich machen.
    Doch das Bundesgericht liess 
sich nicht überzeugen. Es bestätigte den Entscheid der Vorinstanz. Der Händler hat gewerbsmässig betrogen. Für die Kunden sei es weder möglich noch zumutbar 
gewesen, die Käseart zu überprüfen. Für Appenzeller Käse gebe es anspruchsvolle Qualitätskriterien, die den höheren Preis rechtfertigten.
    Bundesgericht, Urteil vom 
24. Februar 2012 (6B_220/2011) / Quelle: Beobachter 7 /12
    Schliesslich sei verwiesen auf die Spezialausgabe des Beobachters («Beobachter Natur»), die zweimonatlich zu Umweltthemen erscheint und ebenfalls online abrufbar ist unter: Beobachter Online Archiv

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    Montag, 26. März 2012

    Dimensionen N-S-Beziehungen

    Jahrtausend-Entwicklungsziele (auch: Millennium Developpment Goals MDG), Lehrmittel S.229


    Tafel mit : UN-Millenniumsziele
    im Hauptquartier der UNO New-York
    1. Bekämpfung von extremer Armut und Hunger
      • Zwischen 1990 und 2015 den Anteil der Menschen halbieren, die weniger als den Gegenwert eines US-Dollars pro Tag zum Leben haben.
      • Zwischen 1990 und 2015 den Anteil der Menschen halbieren, die Hunger leiden.
      • Vollbeschäftigung in ehrbarer Arbeit für alle erreichen, auch für Frauen und Jugendliche.
    2. Primärschulbildung für alle
      • Bis zum Jahr 2015 sicherstellen, dass Kinder in der ganzen Welt, Mädchen wie Jungen, eine Primärschulbildung vollständig abschließen.
    3. Gleichstellung der Geschlechter / Stärkung der Rolle der Frauen
      • Das Geschlechtergefälle in der Primar- und Sekundarschulbildung beseitigen, möglichst bis 2005 und auf allen Bildungsebenen bis spätestens 2015.
    4. Senkung der Kindersterblichkeit
      • Zwischen 1990 und 2015 Senkung der Kindersterblichkeit von unter Fünfjährigen um zwei Drittel (von 10,6 Prozent auf 3,5 Prozent).
    5. Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Mütter
    6. Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen schweren Krankheiten
      • Bis 2015 die Ausbreitung von HIV/AIDS zum Stillstand bringen und eine Trendumkehr bewirken.
      • Bis 2010 weltweiten Zugang zu medizinischer Versorgung für alle HIV/AIDS-Infizierten erreichen, die diese benötigen.
      • Bis 2015 die Ausbreitung von Malaria und anderen schweren Krankheiten zum Stillstand bringen und eine Trendumkehr bewirken.
    7. Ökologische Nachhaltigkeit
      • Die Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung in der Politik und den Programmen der einzelnen Staaten verankern und die Vernichtung von Umweltressourcen eindämmen.
      • Den Verlust der Biodiversität verringern, bis 2010 eine signifikante Drosselung der Verlustrate erreichen.
      • Bis 2015 Halbierung des Anteils der Menschen ohne dauerhaft gesicherten Zugang zu hygienisch einwandfreiem Trinkwasser (von 65 Prozent auf 32 Prozent).
      • Bis 2020 eine deutliche Verbesserung der Lebensbedingungen von mindestens 100 Millionen Slumbewohnern und -bewohnerinnen bewirken.
    8. Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung
      • Weitere Fortschritte bei der Entwicklung eines offenen, regelgestützten, berechenbaren und nicht diskriminierenden Handels- und Finanzsystems. Dies umfasst die Verpflichtung zu verantwortungsbewusster Regierungsführung, zu Entwicklung und zur Senkung der Armut - sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.
      • Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der am wenigsten entwickelten Länder. Das beinhaltet den Abbau von Handelshemmnissen, Schuldenerleichterung und -erlass, besondere finanzielle Unterstützung der aktiv um Armutsminderung bemühten Länder.
      • Den besonderen Bedürfnissen der Binnen- und kleinen Insel-Entwicklungsländern Rechnung tragen.
      • Umfassende Anstrengungen auf nationaler und internationaler Ebene zur Lösung der Schuldenprobleme der Entwicklungsländer.
      • In Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern Strategien zur Schaffung menschenwürdiger und sinnvoller Arbeitsplätze für junge Menschen erarbeiten und umsetzen.
      • In Zusammenarbeit mit den Pharmaunternehmen Zugang zu unentbehrlichen Arzneimitteln zu erschwinglichen Preisen in Entwicklungsländern gewährleisten.
      • In Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor dafür sorgen, dass die Vorteile neuer Technologien, insbesondere von Informations- und Kommunikationstechnologien, von Entwicklungsländern genutzt werden können.
      Quelle: Wikipedia

    Blick in die Geschichte

    • Die ersten Seefahrer - nicht etwa Kolumbus
    • Mittelalter: Ausbeutung und Nebeneinander, China als Reich der Mitte
    • Beginn der modernen Bewaffnung und des industriellen Zeitalters
    • Kolonisierung im eigentlichen Sinne, Afrika, Indien, Lateinamerika
    • Dekolonisierung nach dem 2. Weltkrieg

    Ungleichheiten

    • innerhalb der Staaten
    • zwischen den Staaten
    • N-S (Nord-Süd) und S-S (Süd-Süd)

    Schlaglichter
    • Entwicklung der Tigerstaaten
    • Der Elefant unter den Tigern
    • Die zeitliche Dimension
    • Blick ins Lehrmittel
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    Die Spur der Steine

    Hammer und Meißel statt Füller und Schulheft: Tausende Kinder in Indien klopfen täglich unter extremen Bedingungen Pflastersteine zurecht. Mitverantwortlich dafür sind auch preisbewusste deutsche Käufer. Eine Spurensuche in zwei Welten.

    Achtjähriger Pflastersteinklopfer in Indien (2006): Das wirtschaftlichste Angebot zählt

    Achtjähriger Pflastersteinklopfer in Indien (2006): Das wirtschaftlichste Angebot zählt

    Frank Oltersdorf fixiert den Laptop, dann wendet er sich von den Fotos ab und starrt aus seinem Fenster. "Nein", sagt der 54-Jährige, "so schlimm hatte ich das nicht erwartet." Sein Blick geht hinunter zur Havel und zu der neu angelegten Uferpromenade, über die er gerade so stolz gesprochen hat. Jetzt schweigt der Oranienburger Baudezernent. Arbeitende Kinder in Indien und idyllisches Kleinstadtpanorama vor der Haustür - bis vor wenigen Minuten war er sicher, dass dazwischen Welten liegen. Jetzt sind sie zusammengerückt. Sie prallen aufeinander im Büro eines brandenburgischen Verwaltungschefs, der seine Sätze damit beginnt, dass er sich nicht "rausreden wolle", eines Mannes, der zwar belegen kann, "strikt nach den vergaberechtlichen Vorgaben" gehandelt zu haben, der aber trotzdem ein "ungutes Gefühl" hat.

    Dabei war Frank Oltersdorf so stolz, damals am 15. April 2009, als extra der Minister aus Potsdam anreiste, um den letzten Stein des neuen Schlossplatzes zu verlegen. Im Hintergrund erstrahlte in blütenreinem Weiß das barocke Stadtschloss, die 41.000 Einwohner große Kommune nördlich von Berlin hatte sich rausgeputzt für die Landesgartenschau, zu der im Sommer 600.000 Besucher anreisten. Was niemand ahnte: Wahrscheinlich waren es auch Kinder, die die 2000 Tonnen fein säuberlich verlegten Pflastersteine auf deutsches Einheitsmaß brachten.

    Wer diesem Verdacht nachgehen will, muss zunächst rund 6000 Kilometer weit nach Osten reisen, in den indischen Bundesstaat Rajasthan. Der Oranienburger Granitstein stammt aus dem Süden des Landes, doch hier, im Norden, liegt das Zentrum der Pflastersteinproduktion. Die Bedingungen, unter denen die Arbeiter in der zerklüfteten Landschaft Steine hauen, sind typisch für die Branche.

    Der graue Sandstein Kandla Grey, den man in Radschasthan findet, ist das Kapital von Männern, Frauen und Jungs wie Garju Lal, der in der Steppe am Boden kauert, in der rechten Hand einen abgenutzten Hammer, in der linken einen Meißel, den er an eine rechteckige Metallschablone anlegt. Es ist offensichtlich, dass er seit Jahren nichts anderes macht. Flink und mit maschinengleicher Präzision hämmert er hundertfach auf einen Steinbrocken ein. Dann wirft er den fertigen Pflasterstein auf den wachsenden Haufen neben ihm. Bei jedem Schlag wirbeln Steinsplitter durch die Luft, einen Mundschutz oder feste Schuhe trägt er nicht, es gibt auch keinen Schatten. Die Augen des Jungen schimmern glasig, ihm läuft die Nase, ockerfarbener Staub hat sich auf seinen tropfenden Rotz gelegt. Es ist ein feiner Staub, der sich täglich tiefer in die Lunge frisst.

    Der verschüchterte Junge erzählt, dass er seine Pflastersteine wie alle hier an die Exporteure verkauft, die mit ihren Lkw kommen und die Steine einsammeln. Eine halbe Rupie verdient er pro Stein, weniger als zwei Cent. Wenn er fleißig ist, kommen am Abend 50 Rupien zusammen. Zum Vergleich: Drei Bananen kosten im nächsten Dorf 15 Rupien.

    Jeder 20. Steineklopfer ein Kind

    Kinderarbeit ist in Indien offiziell verboten. In der Region Radschasthan gehört sie trotzdem zum Straßenbild. Jeder 20. Steineklopfer, so die Schätzung eines Exporteurs, ist ein Kind, und viele haben ein ähnliches Schicksal wie Manoj aus der Kleinstadt Budhpura. Der zwölfjährige Junge lebt mit seinem jüngeren Bruder bei seiner Großmutter Shantibhai. Die Eltern der beiden, erzählt er mit kaum hörbarer Stimme, sind vor Jahren an der Lungenkrankheit Silikose gestorben, an der so viele hier zugrunde gehen. Weil die Großmutter zu schwach zum Arbeiten ist, müssen Manoj und sein Bruder täglich Steine klopfen. Der Verdienst reicht für die drei gerade so zum Überleben. "Wenn wir mal krank sind, hungern wir", sagt er. Eigentlich stehe ihnen eine Waisenrente zu, doch das Geld sei nie bei ihnen angekommen, sondern in der Tasche irgendeines Beamten gelandet. "Was sollen wir dagegen tun?", klagt die Großmutter.

    Um sie herum scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: Die Familie haust in einer mittelalterlich anmutenden Steinhütte, das Dach ist von etlichen Rissen durchzogen. In der letzten Regenzeit stand der modrig riechende Innenraum, in dem alle schlafen, kochen und essen, unter Wasser. Als Kleiderschrank dient ihnen ein schmaler Reisekoffer. Eine einfache Liege, ein klappriges Fahrrad und einen winzigen Fernseher, mehr besitzen sie nicht.

    Rajnath kennt die Schicksale von Kindern wie Manoj und Garju Lal. Der Inder mit der gedrungenen Statur arbeitet für Xertifix, eine deutsche Zertifizierungsorganisation, die vom Misereor-Kinder-Rechtsexperten Benjamin Pütter gegründet wurde und unter anderem von dem ehemaligen Arbeitsminister Norbert Blüm unterstützt wird. Rajnath ist einer von zwei einheimischen Kontrolleuren, die im Auftrag deutscher Steinhändler die Lieferkette bis in den Steinbruch zurückverfolgen. Er stattet 80 indischen Steinbrüchen regelmäßig unangekündigt Besuche ab: Beschäftigt der Betrieb Kinder? Werden faire Löhne gezahlt? Gibt es genügend Pausen für die Arbeiter? Wenn sich alle Zulieferer an die Regeln halten, bekommt der deutsche Steinhändler das Xertifix-Siegel und zahlt dafür drei Prozent des Einfuhrpreises an die Organisation.

    Die Lebenserwartung: Knapp 40 Jahre

    Doch die Kontrollen allein ändern nicht die Lebensbedingungen der Menschen, das wissen Xertifix und Kontrolleur Rajnath. Deshalb nimmt der 36-Jährige auch korrupte Beamte und Politiker ins Visier. Vor drei Jahren zog er, begleitet von mehreren hundert Kinderarbeitern, zum Palast des Premierministers und verschwand erst, als der Regierungschef ihn persönlich anhörte. Im Dorf Budhpura, wo Manoj und seine Großmutter wohnen, fordert er von den Lokalpolitikern seit Jahren, dass Kinder in die Schule statt in den Steinbruch gehören und kranke Menschen medizinische Versorgung bekommen.

    Einige Dinge hätten sich bereits verbessert, sagt er, in der staatlichen Schule sitzen von den 56 angemeldeten Kindern heute immerhin 35 im Klassenraum. Auch in der Krankenstation, einem kleinen Häuschen, das in den vergangenen Jahren meist zugesperrt war, herrscht Betrieb. Patienten warten vor der Tür, im Behandlungszimmer gibt ein junger Arzt einem Greis eine Spritze in den Arm, hinter ihm stapeln sich in einem Regal 31 Schuhkartons - in jedem die Krankengeschichte eines Patienten, der an der Lungenkrankheit Silikose leidet. Die Lebenserwartung junger Steineklopfer: "Knapp 40 Jahre", sagt der Arzt.

    Rajnath sind die Fortschritte zu klein. Deshalb hat er am Abend ein Treffen mit dem Mann vereinbart, der in dieser Gegend die Fäden zieht: Mitten in einem Park, in dem das Zirpen der Grillen den Lärm der Millionenstadt übertönt, residiert Ijyaraj Singh, der Nachfahre des Maharadschas. Die Wände zieren historische Kriegsgemälde, ein Marmorsockel trägt ein gerahmtes Bild, das Singhs Vater mit dem ehemaligen französischen Staatschef Valéry Giscard d'Estaing zeigt. Die Vorfahren des Adligen haben über die Region geherrscht, Singh sitzt als Abgeordneter im Parlament von Delhi.

    In akzentfreiem Englisch zählt der 45-Jährige die vielen Programme und Gesetze auf, die die Politik in den vergangenen Jahren gegen Kinderarbeit und für flächendeckende Schulbildung erlassen hat. Rajnath hört zu, hakt dann aber entschieden nach: "Ich habe in Budhpura wieder Kinder gesehen, die für einen Hungerlohn schuften, statt zur Schule zu gehen." Der Abgeordnete gesteht: "Bei der Umsetzung unserer Gesetze gibt es große Schwierigkeiten." Es fließe zwar genügend Geld, zu viel versickere aber in den korrupten Strukturen.

    Rajnath sagt, dass man Kinderarbeit nicht einfach verbieten könne, man müsse den Menschen Unterstützung geben, damit sie eine Alternative zur Arbeit haben. Der Maharadscha nickt und stimmt einer öffentlichen Anhörung zu: Die Kinder sollen von ihrem Schicksal berichten, die lokalen Politiker müssen sich rechtfertigen und erklären, warum Manojs Großmutter keine Rente bekommt oder wieso nicht alle Kinder in die Schule gehen und dort eine warme Mahlzeit erhalten. Auf der Rückfahrt klopft sich Rajnath im Auto zufrieden auf den Oberschenkel. In seinem endlosen Kampf hat er einen weiteren Sieg errungen.

    12,6 Millionen Kinder arbeiten - offiziell

    Wie klein der allerdings ist, ahnt man bei einem Besuch der staatlichen Arbeitsbehörde. "Kinderarbeit? Nicht mein Thema", sagt Santosh Prasad Sharma und gibt sich kurz angebunden. Sharma, gestutzter Schnauzbart, frisch gebügeltes Hemd, leitet die Behörde. Er ist dafür zuständig, dass Unternehmen in den Regionen rund um die Millionenstadt Kota im Norden Indiens keine Kinder beschäftigen und fair mit ihren Angestellten umgehen.

    Sharma zerrt ausgefüllte Fragebögen aus einem vergilbenden Aktenstapel. Seine Mitarbeiter seien mit einer großen Befragung zu den Arbeitsbedingungen beschäftigt, erklärt er, demnächst sollen die Ergebnisse vorliegen. Und was passiert dann? "Dann starten wir die nächste Befragung." Für die Kontrollen der Unternehmen sind fünf Beamte zuständig. Drei von ihnen sitzen an diesem Tag zufällig in ihren Büros, anstatt Betriebe zu inspizieren. "Die Behörde stellt uns keine Autos zur Verfügung", erklärt einer. Wie sie in oft unwegsamem Gelände zu den Firmen kommen, das müssten sie selbst sehen.

    Produzenten und Exporteure, die Kinder beschäftigen wollen, haben leichtes Spiel. Zwar erließ der Staat 2009 den "Right to Education Act", ein Gesetz, das allen 6- bis 14-Jährigen einen Schulplatz garantiert. Nach Meinung vieler Experten ist es aber gerade in armen Regionen kaum mehr als eine Absichtserklärung. Auch das milliardenschwere "National Child Labour Project", das die Ausbeutung der Ärmsten verhindern soll, ist nahezu wirkungslos. Dem Staat gelingt es seit Jahrzehnten nicht, die Zahl der arbeitenden Kinder zu reduzieren. Offiziell sind es 12,6 Millionen. Kinderschützer gehen davon aus, dass es weit mehr gibt.

    Beste Konditionen für westliche Händler

    Doch es sind nicht die indischen Produzenten, Politiker und Beamten allein, die dafür sorgen, dass Millionen Kinder weder eine Kindheit noch eine Zukunft haben. Auch westliche Händler, Häuslebauer und Baudezernenten tragen Schuld an dem Leid. Ein Exporteur, der anonym bleiben will, sagt: "Ohne Kinderarbeit lassen sich die Pflastersteine gar nicht zu den Konditionen herstellen, die europäische und deutsche Käufer vorgeben."

    Laut Statistischem Bundesamt führten deutsche Unternehmen im Jahr 2010 mehr als 600.000 Tonnen Pflastersteine aus aller Welt ein. Mehr als die Hälfte der Steine stammt aus China, dem weltweit führenden Natursteinproduzenten. Die Importe aus dem Riesenreich gelten mit Blick auf Kinderarbeit als vergleichsweise unbedenklich. Doch gleich nach Portugal, der Türkei und den Niederlanden folgt Indien auf Rang fünf. Fast 30.000 Tonnen wurden 2010 direkt vom Subkontinent geliefert, tatsächlich verbaut wurden wohl noch mehr Steine, da viele Ladungen mit dem Schiff in den Niederlanden ankommen und von dort über die Grenze gebracht werden. Das Xertifix-Siegel tragen nach Angaben der Organisation weniger als zwei Prozent dieser Importe.

    Nicht zertifizierte Steine landen bei Online-Händlern wie M.C. Stone. Das Bielefelder Unternehmen preist den nordindischen Pflasterstein Kandla Grey auf seiner Homepage als "Bestseller" an, der "wunderbar in eine grüne und blühende Gartenlandschaft" passe. Ein Zertifikat könne man nicht vorlegen, erklärt M.C. Stone seinen Kunden, der indische Zulieferer bescheinige jedoch, dass die Steine ohne Kinderarbeit hergestellt wurden. Eine offizielle Presseanfrage ließ der Geschäftsführer unbeantwortet.

    Ein Quadratmeter des Pflastersteins - frostbeständig, Oberfläche: spaltrau, lieferbar in den Größen 9 mal 9 oder 14 mal 14 Zentimeter - kostet bei dem Internethändler 34,20 Euro. Weniger als ein Drittel davon erhält in der Regel der indische Exporteur, der wiederum nur etwa acht bis zehn Prozent seiner Einnahmen an die Mitarbeiter auszahle, rechnet ein Branchenkenner vor. Bei den Steineklopfern in Indien käme so weniger als ein Euro pro Quadratmeter an.

    Der Druck der Konsumenten ist sehr gering

    Dass das Gros der indischen Steine das Land ohne anerkannte Zertifizierung verlässt, liegt nicht nur an Unternehmen wie M.C. Stone. Auch Privatkunden, die zum Beispiel ihre Auffahrt neu pflastern, achten zu selten darauf. Der Druck der Konsumenten ist sehr gering, berichten Steinhändler. Nur wer bei öffentlichen Aufträgen mitbietet, müsse sich in der Regel um eine Zertifizierung bemühen.

    Zudem fehlt für eine seriöse Zertifizierung im großen Maßstab die Infrastruktur: Organisationen, die wie Xertifix unangekündigt kontrollieren und die Lieferkette bis in den Steinbruch verfolgen, lassen sich an einer Hand abzählen. Ein länderübergreifendes und international anerkanntes Label gibt es nicht, ein runder Tisch mehrerer internationaler Initiativen unter Leitung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat noch keine verbindlichen Ergebnisse hervorgebracht. Und die holländische Working Group on Sustainable Natural Stone (WGDN), in der sich Steinimporteure und Nichtregierungsorganisationen aus mehreren europäischen Ländern zusammengeschlossen haben, um ein wirksames Zertifikat zu kreieren, entsteht gerade erst.

    Hundertprozentige Sicherheit wird aber auch dieses Siegel nicht garantieren können. Vor allem bei den Pflastersteinen funktioniert die Branche in Indien so informell und unübersichtlich, dass sich kaum jeder Schritt kontrollieren lässt, bis die Steine in Deutschland ankommen: Häufig sitzen die arbeitenden Kinder einfach irgendwo am Straßenrand, und kein Kontrolleur und kein Zertifizierer kann auf der Suche nach ihnen die Pisten des Landes abfahren.

    Man müsse ertragsorientiert arbeiten, heißt es bei einer Firma

    Sollten Händler indische Steine deshalb aus dem Sortiment nehmen? Die Stonepark GmbH aus Diepholz, die Steine aus der ganzen Welt importiert, behält sie weiter im Angebot - ganz bewusst, wie ein leitender Mitarbeiter betont. Das Unternehmen nehme das Thema Kinderarbeit und die Arbeitsbedingungen nicht auf die leichte Schulter, sagt er, für seine Importe aus China führt es ein Siegel, das in der Branche als vorbildlich gilt. Seine indischen Steine bezieht das Unternehmen, das nach eigenen Angaben drei bis vier Millionen Euro Umsatz macht, zum Teil von Zulieferern mit Xertifix-Zertifikat.

    Aber: Wie alle Unternehmen müsse man ertragsorientiert arbeiten. "Umso schwieriger ist es für uns, unsere Produkte in Bezug auf die Kinderarbeit auszuwählen. Der Endkunde sollte bei seiner Kaufentscheidung auf diesen Aspekt achten und gegebenenfalls auf diese Thematik gesondert eingehen", sagt der Mitarbeiter. Auch das Xertifix-Siegel biete keine hundertprozentige Sicherheit. Deshalb würde man seine Kunden über die Kinderarbeitsproblematik aufklären: Manche würden dann bewusst indische Steine wählen, im Glauben, dadurch die Arbeiter und auch Kinder zu unterstützen, andere würden sich gegen die Steine entscheiden.

    Frank Oltersdorf, der Baudezernent in Oranienburg, ist einer der Kunden der Stonepark GmbH. Er streitet ab, dass ihn das Unternehmen auf die Gefahr von Kinderarbeit aufmerksam gemacht habe, damals, als seine Kommune 2000 Tonnen südindischen Granit-Pflasterstein orderte. Gewarnt war Oltersdorf. Ein Fernsehbeitrag der ARD hatte im Vorjahr ausführlich über die Problematik berichtet und aufgedeckt, dass unter anderem die Steine auf dem Kölner Heumarkt von Zulieferern stammen, die indische Kinder für sich arbeiten lassen. "Es gab wegen des Films ein paar Nachfragen aus der Politik, wir haben deshalb eine Bescheinigung angefordert", sagt Oltersdorf und kramt aus einer roten Plastikmappe, in der er die Unterlagen von damals archiviert hat, eine Selbstbescheinigung des norddeutschen Stonepark-Zulieferers hervor, in der er sich selbst "hohe ethische Ansprüche" auf die Fahnen schreibt, sowie ein "Certificate".

    Das dreizeilige Schreiben bestätigt dem indischen Hersteller, dass er keine Kinder beschäftigt. Unterschrieben hat es ein Beamter einer südindischen Arbeitsbehörde im Jahr 2006. Eine Arbeitsbehörde, wahrscheinlich eine wie in Kota, in der sich die Beamten in ihren Büros langweilen, weil sie keine Autos für Kontrollen haben. Ob man dem Papier trauen kann? "Irgendetwas muss man ja glauben", sagt Frank Oltersdorf, man könne ja nicht selbst nach Indien fliegen und die Betriebe überprüfen. Er beruft sich auf die rechtlichen Vorgaben, die seine Arbeit bestimmen: "Wir müssen bei einem öffentlichen Auftrag das wirtschaftlichste Angebot auswählen." Und ein vager Verdacht allein reiche nun mal nicht aus, um einen Bewerber vom Vergabeverfahren auszuschließen.

    Die Verantwortung verwässert entlang der Handelskette

    Mittlerweile hat die Bundesregierung das Vergaberecht dahingehend geändert, dass auch soziale Aspekte bei Ausschreibungen eine stärkere Rolle spielen können - indische Steinimporte sind seitdem zurückgegangen. Oltersdorf will bei künftigen Ausschreibungen stärker auf mögliche Missstände wie Kinderarbeit achten, "soweit das im Rahmen der rechtlichen Vorgaben geht", schränkt er ein.

    Wahrscheinlich liegt darin das Problem: Die Verantwortung verwässert entlang der Handelskette. Sie verschwindet nicht, aber je mehr Produzenten, Händler, Exporteure, Lieferanten, Käufer, Gesetzgeber und Baudezernenten beteiligt sind, desto weniger fühlt sich der Einzelne zuständig. Zugleich nehmen die Möglichkeiten für jeden, die weitgehend akzeptierten Regeln der Branche zu ändern, ab.

    Frank Oltersdorf steht am Ende der Lieferkette. Ob tatsächlich Kinder seine Steine hergestellt haben, wird er nie mit Sicherheit be- oder widerlegen können. Der Verdacht bleibt. Ebenso die Frage, wie er hätte Einfluss nehmen können auf das, was am Anfang passiert, in knapp 6000 Kilometern Entfernung. Und ob es einen Unterschied machen würde, wenn er anders gehandelt hätte. Er weiß natürlich auch: "Wenn wir die Steine nicht gekauft hätten, hätte es jemand anderes gemacht, vielleicht in China oder Australien."

    Dieser Text stammt aus dem Magazin "enorm - Wirtschaft für den Menschen" / Von Johannes Pennekamp

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    Zweitwohnungsbau & Tourismus

    Reka-Direktor Roger Seifritz plädiert für staatliche Unterstützung des Tourismus wie in Österreich. Sonst erwartet er für viele Destinationen eine Bruchlandung. Doch nicht alle mögen ins Klagelied einstimmen.

    Bergdörfer werden es nach der Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative schwer haben: Häuser im Bündner Dorf Brigels. (Archivbild)

    Bergdörfer werden es nach der Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative schwer haben: Häuser im Bündner Dorf Brigels. (Archivbild - Keystone)

    Roger Seifritz, sieben von zehn haben in Saanen und Gstaad – dort, wo Sie wohnen – gegen die Zweitwohnungsinitiative gestimmt. Und Sie?
    Roger Seifritz: Ich habe auch dagegen gestimmt.

    Roger Seifritz war früher Tourismusdirektor von Gstaad-Saanenland und ist heute Reka-Direktor. (Bild: Keystone)

    Diese Initiative haben sich die Tourismusorte selber eingebrockt. Sie waren bis im Frühling 2011 Tourismusdirektor der Destination Gstaad-Saanenland. Weshalb haben Sie die Zeichen der Zeit nicht erkannt?
    Es ist etwas einfach, den Bock den Tourismusorten zuzuschieben. Die Käufer der Zweitwohnungen sitzen im Unterland, die Verkäufer im Oberland. Die Unterländer wollen die Landschaft erhalten und stimmten Ja. Aber die Nachfrage stammt von ihnen. Wer ist nun schuld? Wer sicher geschlafen hat, ist die eidgenössische und kantonale Politik. Sie haben die Leitplanken nicht oder zu spät gesetzt. Deshalb überschoss das ganze System.

    Normalerweise ärgern sich Gemeinden über Eingriffe in ihre Freiheit. Sie fordern aber mehr Steuerung von oben. Ist das nicht paradox?
    Einmischungen schätzen Gemeinden tatsächlich nicht. Doch es gibt Situationen, in denen sie schlicht überfordert sind. Sie müssten ein System abklemmen, von dem ihre eigenen Bürger profitieren. Das funktioniert einfach nicht. Es sägt niemand den Ast ab, auf dem er sitzt.

    Also ist die Initiative ein Segen. Sie schafft Klarheit.
    Die Initiative hat ihre positiven Seiten. Der Ansatz ist richtig, und in 20 Jahren werden wir die Zäsur sogar positiv finden. Die 20-Prozent-Limite ist aber ein Blödsinn.

    Reiche können sich auch bei knapperem Angebot eine Ferienwohnung leisten. Bleiben aber für den Mittelstand Ferien in einer Wohnung in den Bergen erschwinglich?
    Der Zweitwohnungsmarkt in den angesagten Destinationen wird explodieren. Die Preise werden massiv steigen. Wer heute eine Zweitwohnung besitzt, reibt sich die Hände.

    Werden also alle unsere Bergdörfer zu kleinen Gstaad-Imitationen, wo vor allem Reiche in die Ferien gehen?
    Schwierig, zu sagen. Dort, wo die Limite erreicht ist, steigen die Preise, und die können sich nur Wohlhabende leisten. Es könnte tatsächlich dazu führen, dass heutige Wohnungsbesitzer langfristig einfach durch reichere abgelöst werden.

    Die Österreicher kennen eine solche Limite schon längst. Trotzdem sind sie billiger, freundlicher und belegen in Rankings die Topplätze. Was machen sie besser?
    Billiger sind sie wegen des Euros. Bei uns ist alles teurer. Zudem gehen die Regeln einher mit einer starken Stützung des Tourismus. Bahnen, Beschneiungsanlagen, Marketing werden staatlich subventioniert. Im Tirol bringt eine Tourismussteuer für das Tourismusmarketing jährlich rund 200 Millionen Euro ein, die dann an die Destinationen verteilt werden. Die Steuer wird nicht nur im Berggebiet erhoben, sondern im ganzen Bundesland. In der Schweiz lasten die Abgaben alleine auf der Tourismusbranche. Im österreichischen Tourismussektor generiert die Gastronomie am meisten Umsatz. In der Schweiz ist es die Bauwirtschaft. Da läuft doch etwas falsch?
    Mit Blick auf den Landverschleiss schon. Von der Volkswirtschaft her betrachtet, ist es aber egal, wo die Leute beschäftigt sind. Wenn die Arbeitsplätze in der Baubranche durch solche in der Gastronomie ersetzt werden, ändert sich an deren Gesamtzahl wenig.

    Die Hotellerie und Parahotellerie klagt jetzt, sie könne ohne die Querfinanzierung durch den Verkauf von Zweitwohnungen das Geld für Investitionen nicht mehr beschaffen. Sehen Sie einen Weg aus dieser Sackgasse?
    Das hängt davon ab, was der Bund als Zweitwohnung definieren wird. In Österreich ist eine solche Querfinanzierung trotz strengen Regeln möglich. Einziger Unterschied: Es werden eben bewirtschaftete Ferienwohnungen verkauft. Wenn die Initiative hingegen sogar solche betreffen würde, wäre nicht einmal mehr ein Reka-Dorf möglich.

    Wie stark belastet Sie das?
    Wir hatten Glück. Unser neustes Projekt in Blatten Belalp hat die Baubewilligung im Dezember bekommen. Das erspart uns Verzögerungen.

    Und für künftige Projekte?
    Wir warten nun einmal ab. Es ist zum Glück nicht das Ziel der Initianten, dass gut ausgelastete Ferienwohnungsanlagen ein Problem bekommen. Schwierigkeiten könnten wir dagegen bekommen, wenn wir Liegenschaften verkaufen wollen.

    Wie meinen Sie das?
    Unser Kernprodukt sind die zwölf Reka-Feriendörfer. Dort haben wir eine hervorragende Auslastung. Wir besitzen aber auch ein paar bedingt rentable Liegenschaften.

    Haben Sie ein Beispiel?
    In Brissago haben wir eine Anlage mit 15 Wohnungen an einem Villenhang. Hier zu investieren, lohnt sich für uns nicht. Deren Verkauf brächte uns aber die Mittel für den Bau eines neuen Feriendorfs.

    Wo liegt jetzt das Problem?
    Wir können diese Anlage wohl nicht mehr als reine Zweitwohnungen verkaufen. Die angenommene Initiative bedeutet also, dass es schwieriger wird für uns, gute, zukunftsgerichtete Projekte zu realisieren.

    Wieso verkaufen? Die Appartements werden doch nun begehrter, und Sie könnten die Mietpreise anheben. Dann lohnt sich die Sanierung plötzlich wieder.
    Ja, das könnten wir. Allerdings entspricht das aber nicht unserem Geschäftsmodell. Wir sind eine Non-Profit-Organisation, die Familien relativ günstige Ferien ermöglichen soll.

    Sehen Sie auch positive Auswirkungen für Reka?
    Angesagte Destinationen werden nun für uns interessant. Nehmen wir als Beispiel Gstaad: Für eine neue Reka-Anlage brauchen wir rund 10000 bis 15000 Quadratmeter Land. Ab 2013 verliert das bisher unerschwingliche Bauland an Wert. Das erhöht unsere Chance, an einem solchen Ort Land zu erwerben.

    Sie möchten also gerne ein Standbein in Gstaad aufbauen?
    Das ist wohl zu nah an der Lenk gelegen. Dort betreiben wir bereits ein Feriendorf. Wir wollen uns nicht selber konkurrenzieren. Interessant ist für uns vor allem das Oberengadin oder das Wallis.

    Reka-Feriendörfer haben warme Betten. Sollte das Modell nicht auch auf das gehobene Segment adaptiert werden?
    Ich bin überzeugt, dass auch für gehobene Ansprüche ein Potenzial besteht. Bisher wird es von eher kleinen, einzelnen Anbietern abgedeckt.

    Wie stark wird die Schweizer Tourismusindustrie unter Druck geraten wegen der Initiative?
    Die Bauwirtschaft in den Destinationen wird stark leiden. Dieses Jahr werden wahrscheinlich noch in beschleunigten Verfahren Baubewilligungen erteilt, die einen Bauboom auslösen. Danach aber wird in den Bergen weniger gebaut werden. Das bedeutet unter anderem auch weniger Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuern.

    Und die Land- und Liegenschaftseigentümer?
    Unter dem Strich kommt der von der Initiative verursachte Wertverlust einer kalten Enteignung gleich. Bereits sind Beschwerden und Sammelklagen in Vorbereitung. Die Eigentümer werden Entschädigungen einfordern wie etwa in Zürich. Dort muss der Flughafen Zürich Anwohner der Anflugschneise wegen des steigenden Lärmpegels entschädigen. Ich rechne mit einer Prozesslawine.

    Gstaad und das Saanenland haben die Initiative klar verworfen. Sigriswil hat sie angenommen. Sie sehen die Initiative offenbar als Chance. Und Sie?
    Ich sehe durchaus die Chancen, es braucht aber eine gewisse Abfederung mit stützenden Massnahmen.

    Welche?
    Der Staat sollte dafür sorgen, dass Beherberger einfacher an Fremdkapital gelangen, wie zum Beispiel in Österreich und im Südtirol. Heute ist das in der Schweiz praktisch nur via Banken möglich. Dann muss der Staat bei der Infrastruktur aushelfen, wenn er will, dass in den Bergregionen der Tourismus eine Zukunft hat. Zum Beispiel muss er die Bahn- und Beschneiungsinfrastruktur staatlich subventionieren. Den öffentlichen Verkehr in der Stadt bezahlt der Staat ja auch.

    Der Ruf nach dem Staat ist unüberhörbar. Und wenn er nichts unternimmt?
    Dann werden viele Destinationen nicht überleben, tendenziell trifft es die kleineren und mittleren.

    Quelle: Tages-Anzeiger Online / Berner Zeitung vom 26. März 2012



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    Montag, 12. März 2012

    Tipps Abgabe VA - wie weiter?

    Hier nochmals die wichtigsten Angaben im Hinblick auf die Abgabe der Vertiefungsarbeit - alles in Übereinstimmung mit der Wegleitung, die allen als Papierunterlage zur Verfügung steht. Bei weiter führenden Fragen zögert bitte nicht, mich über Mail (guntram.rehsche@bluewin.ch) oder Mobile (076 424 44 82) zu kontaktieren.

    Daten:
    • 19. März (Montagabend) steht als letzter Abend zur individuellen Arbeit zur Verfügung - an diesem Abend sind allerdings weder Esther Schreier noch ich im Lernfoyer resp. Zi 308 anzutreffen.
    • 20. und 21. März (Di-Nachmittag und Mittwoch-Vormittag-Mittag) ist Esther Schreier im Lernfoyer zur allgemeinen Beratung verfügbar. Am besten auch per Mail einen Termin abmachen (esther.schreier@bluewin.ch), dann klappt das eher, weil Esther auch für andere Foyer-BesucherInnen verfügbar sein muss.
    • 26. März (Montagabend): Abgabe der VA und üblicher Kursabend mit Programminhalten gemäss Ankündigung auf Spezialseite «Kursprogramm» (erscheint im Laufe der nächsten Woche).
    • 2. April (Montagabend): Üblicher Kursabend mit Programminhalten gemäss Ankündigung auf Spezialseite «Kursprogramm» (erscheint im Laufe der übernächsten Woche).
    • 9. April entfällt wegen Ostern
    • 16. April entfällt wegen Knabenschiessen
    • 23. und 30. April kursfreie Zeit wegen Frühlingsferien EB Zürich
    • 7. Mai und 14. Mai Präsentation der VA


    Nicht vergessen: Letzte Arbeitsschritte zum Abschluss VA

    • Neben der gebundenen Arbeit (Original) ist eine Kopie und das Arbeitsprotokoll plus Themenbeschrieb separat mitzuliefern.
    • Checkliste der Wegleitung durchgehen (Seite 14)


    Präsentation der VA

    • Nähere Angaben zum Vorgehen erfolgen am Kursabend vom 26. März!
    • Generell erfolgt die Präsentation nach folgendem Muster (Dauer rund 15 Minuten inkl. Beantwortung von Fragen):
    • Überblick zum Thema, persönlicher Bezug, wichtigste Fragestellungen
    • Detaillierter sodann zu Vorgehen, auftauchende Probleme und deren Bewältigung, Resultate in Bezug zu Fragestellungen, eigene Beurteilung der VA
    • In der Regel in Schriftsprache


    Bewertung: Die Vertiefungsarbeit (VA) zählt für die Abschlussnote zur Hälfte, wobei wiederum eine Aufteilung der Note erfolgt:
    • Das schriftliche Endresultat, also die gelieferte Arbeit, zählt zu 45 % für die Gesamtnote der VA. Der Prozess der Erarbeitung inkl. Arbeitsprotokoll gehen zu 25 % in diese Gesamtnote ein. Die restliche Bewertung (30%) ergibt sich aufgrund der Präsentation der Arbeit - hat also ein relativ grosses Gewicht.

    Montag, 6. Februar 2012

    Tipps für VA - aktuell ergänzt

    Kursfreie Zeit (Sportferien)
    • Vom 13. bis 25. Februar 2012 finden wegen der Stadtzürcher Wintersportferien keine Kursabende statt
    • Das Lernfoyer ist in dieser Zeit ganz normal geöffnet, ein Schreiben an der Vertiefungsarbeit auf Computern der EB Zürich also weiterhin möglich
    • Der Kursleiter ist über Mail (guntram.rehsche@bluewin.ch) jederzeit erreichbar, Feedback auf Textteile oder Beantwortung von Fragen also schriftlich immer möglich
    • Ein ordentlicher Kursabend mit Begleitung im Lernfoyer und Termin bei der Kursleitung ist wieder möglich am Montag 27. Februar 2012

    Recherche allgemein


    • Recherchen über Medienarchive wie:
      - Zeit Online (alle Artikel seit 1949 gratis!)
      - Süddeutsche Zeitung (alle Artikel seit 1992 gratis!)
      - Beobachter (alle Artikel gratis)
      -
      Neue Zürcher Zeitung (kein eigentliches Archiv - Stichworteingabe oben rechts führt zu
      elektronisch gespeicherten Artikeln - nur eine Auswahl aller veröffentlichten Artikel):
    • Recherchieren im Internet - siehe spezielle Homepage
    • Recherche Swissdox siehe unten
    Verfassen der Arbeit
    • Bilder u.a. auch über Google laden (Button «Bild» oben links zu Stichwort anklicken)

    Allgemeines

    • Arbeitsprotokoll regelmässig zu führen nicht vergessen
    • Themenbeschrieb wiederholt konsultieren - allfällige Veränderungen mit Kursleitung besprechen
    • Themenbeschrieb ist zusammen mit Arbeitsprotokoll gemeinsam mit der VA einzureichen
    • Abgabetermin für kopierte Arbeit in 2 (3) Exemplaren plus Arbeitsprotokoll und Themenbeschrieb ist Montag, 26. März 2012
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    Windprojekt angenommen

    Neben Solar- wird Windenergie den Übergang zu einer Vollversorgung mit erneuerbaren Energien möglich machen. Da ist es ein Meilenstein, wenn in einer Volksabstimmung ein umstrittenes Windprojekt gutgeheissen wird - so geschehen am Wochenende im Schweizer Jura.

    Die Bürgerinnen und Bürger von Sainte-Croix im Waadtländer Jura haben gemäss einer Medienmitteilung der Windvereinigung Suisse Eole Weitsicht bewiesen. In einer Konsultativabstimmung haben sie am Sonntag dem Bau eines Windparksmit 53% Ja zugestimmt. Suisse Eole zeigt sich zuversichtlich, dass auch andere Regionenbereit sind, ihren Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten. Gleichzeitig gratuliert die Windvereinigung den Bürgerinnen und Bürgern von Sainte-Croix zu «ihrem mutigen und klugen Entscheid». Er zeige, dass einer Mehrheit die Zukunft unserer Energieversorgung am Herzen liegt und diese auch gewillt ist, den Tatbeweis vor Ort zu erbringen. Denn die Energiewende klappt nur, wenn alle Regionen entsprechend ihren natürlichen Ressourcen ihren bestmöglichen Beitrag leisten.

    Das Windparkprojekt in Sainte-Croix hat eine bewegte Geschichte: Während 15 Jahren standen sich Gegner und Befürworter gegenüber. Mit Halbwahrheiten hatten strikte Windenergiegegnerversucht, die Bevölkerung zu verunsichern. Suisse Eole hofft, dass sich nun die Gemüter abkühlen und die Gemeinde zu einem konstruktiven Klima zurückfindet. Der Windpark Sainte-Croix wird mit seinen sechs Windturbinen jährlich rund 22 Millionen kWh sauberen Strom produzieren. Das entspricht dem Verbrauch von 6100 Haushalten.

    Der Entscheid von Sainte-Croix bestätigt die Schweizer Windbranche in ihrer bisherigen Praxis: Projekte sind sorgfältig, transparent und in engster Zusammenarbeit mit den regionalen Interessenvertretern voranzutreiben. Windenergie gehört zu den kostengünstigen erneuerbaren Energien und weist eine hervorragende Ökobilanz auf. In der neuen Energiepolitik des Bundes spielt sie eine unverzichtbare Rolle. Nach neuesten Prognosen könnten um das Jahr 2020 in der Schweiz jährlich 1200 GWh Windstrom produziert werden, was zwei Prozent des gegenwärtigen Stromverbrauchs entspricht.

    Quelle: Suisse Eole

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