Montag, 11. Juni 2012

Abstimmung Ladenöffnungszeit

Die Volksinitiative «Der Kunde ist König» strebt die vollständige Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten im Kanton Zürich an. Vors Volk kommt sie an diesem Sonntag, dem 17. Juni. 

«Es gibt keine Verpflichtung, länger offen zu haben»: Kantonaler FDP-Parteipräsident Beat Walti.
«Es gibt keine Verpflichtung, länger offen zu haben»: Kantonaler FDP-Parteipräsident Beat Walti.
Bild: Keystone

Die Initianten wollen die Öffnungszeiten der Läden stärker an die Bedürfnisse der Kunden anpassen. Läden sollen rund um die Uhr an allen Tagen, also auch am Sonntag, öffnen können, wenn sie dies wollen. «Es gibt jedoch keine Verpflichtung, länger offen zu haben», sagte FDP-Parteipräsident Beat Walti vor den Medien. 

Die FDP-Initiative wird von der SVP sowie von Vertretern der Tourismusbranche, des Gewerbes und der Konsumenten unterstützt. Von der Liberalisierung und Flexibilisierung könnten laut Walti neben Kunden und Ladenbesitzern auch Angestellte profitieren, denn es würden neue, attraktive Teilzeitarbeitsmodelle geschaffen. Ausserdem seien längere Öffnungszeiten auch ein Mittel im Kampf gegen den Einkaufstourismus. Von attraktiven Einkaufsmöglichkeiten profitiere auch der Tourismus. Shopping sei ein Teil des Citytourismus, sagte Jörg Arnold, Präsident der Zürcher Hoteliers. Zürich solle mit internationalen Grossstädten mithalten können. Nicht nur Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Kantonen und dem Ausland will die Initiative beseitigen, sondern auch die Ungleichbehandlung der Ladenbesitzer aufheben. Sonderregelungen gibt es heute zum Beispiel für Geschäfte in Bahnhöfen, in Tankstellenshops und für Familienbetriebe.
 
Solange jedoch die bundesrechtlichen Bestimmungen zum Arbeitnehmerschutz gelten, würde sich für die Konsumenten auch bei der Annahme der Initiative wenig ändern. Denn das Bundesgesetz verlangt, dass Detailhandelsbetriebe, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigen und nicht zu einer bevorzugten Kategorie gehören, an Sonn- und Feiertagen geschlossen bleiben. Aus diesem Grund lehnt die Zürcher Regierung die Volksinitiative ab. Die angestrebte Liberalisierung auf kantonaler Ebene bleibe wirkungslos, bis die Bundesgesetzgebung angepasst sei, heisst es in einer Stellungnahme der Regierung. Die Initianten dagegen argumentieren, mit der Annahme der Initiative könne der Druck auf Bundesbern erhöht werden. Der Kantonsrat sprach sich mit 100 zu 67 Stimmen gegen die Initiative aus. 

Quelle: Agenturen 

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